Geschichte

Einige markante Ereignisse der Dorfgeschichte:

ca. 1079Erste urkundliche Erwähnung von "Haldengkusen":
Schenkung der Brüder Heribert und Gerung an das Deutzer St. Heribertus Kloster
1318Verlehnung an die Holdinghauser
ca. 1345Bau der Burg (die bis Ende des 17. Jh. vorhanden war)
1465Erwähnung der Burgholdinghäuser Hütte
1520Das heutige Kruberg wird holdinghausisch
1529Graf Wilhelm "der Reiche" führt die Reformation im Siegerland ein
1567Erwähnung der Stahlhütte in Hollenkhausen
1635/36Massensterben durch die Pest: 20 Tote (66% der Bevölkerung)
1684Tod von Johann Friedrich, dem letzten Freiherrn von Holdinghausen, Übergabe des Besitzes an die Adeligen von der Hees
1687 Fürst Wilhelm Moritz zu Nassau gestattet in einem Einigungsvertrag mit dem Freiherrn Johann Philipp von und zu der Hees - zugleich durch Einheiratung Erbe zu Holdinghausen - , die freie Ausübung der katholischen Religion auf seinem Gut in Burgholdinghausen. Bis 1788 werden Gottesdienste in der Schlosskapelle in Burgholdinghausen abgehalten und pfarrliche Funktionen von den dort angestellten Hausgeistlichen ausgeübt. Nach der Übernahme des Gutes durch Freiherr von Fürstenberg versehen die Pfarrer von Rahrbach die Seelsorge der Katholiken im Einzugsgebiet von Burgholdinghausen. (Quelle)
1688Eingliederung in das Fsm. Nassau, Ende der Reichsunmittelbarkeit
1785Kauf durch den Herrn von Brabeck (Hauptgläubiger der Heeser)
1786Kauf durch Friedrich Leopold von Fürstenberg
1797gestattete der Graf dem Juden Benjamin Moses, sich in Holdinghausen niederzulassen, entgegen dem ausdrücklichen Willen des Fürstenhauses Nassau-Dillenburg. Dieser legte dann den noch heute bestehenden jüdischen Friedhof an der Hagener Straße an. (Jüdisches Leben in Stadt und Land Siegen)
ab 1801Amtliche Bezeichnung "Burg Holdinghausen"
1806 bis 1813Besetzung durch die Franzosen, Nassau wird dem Gfsm. Berg einverleibt
1815entgültige Auflösung Nassaus im Kgr. Preußen
1817 bis 1819Große Hungersnot
1840Bau der Landstraße von Krombach nach Altenhundem
1861Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke
1874Schließung der Holdinghäuser Hütte
1927Schließung der Gruben Heinrichsegen und Victoria
1936Kauf durch Reinhold Woeste (angeblich für 1,8 Mio. RM)
1960Ende des Flotationsbetriebs auf der Grube Victoria
1969Eingliederung der Gemeinde Burgholdinghausen in die neue Stadt Kreuztal

Adlige von Holdinghausen:

PersonQuelle
Katharina v. Holdinghausen, Äbtissin des Klosters Keppel im 15. Jh.Geschichte von Stift Keppel
Johanna Maria v. Holdinghausen, Äbtissin des Damenstifts Keppel im 17. Jh.Geschichte von Stift Keppel
Johann Friedrich, letzter Freiherr von Holdinghausen (gest. 1684) 

Entwicklung der Einwohnerzahl:

(zum Vergleich der Nachbarort Littfeld)
JahrBhh. (Ew.)Bhh. (Wohngeb.)Bhh. (Haush.)Littfeld (Ew.)
1563354 312
1635356  
1636196  
17867410  
181876  533
1900166   
1905175  1065
1910202  1132
1913248  1126
1924179  1223
1925180  1245
1928130  1264
1929110  1271
194073   
196910323322463
199455  2843
199550 (davon 23 weibl.) 252876
201228  2734
31.12.201320  2645
Teilweise beziehen sich die Zahlen für Burgholdinghausen auf das Gut, teilweise auf die Gemeinde bzw. den Ortsteil.
Interessant sind einerseits die recht großen Schwankungen, andererseits der fast kontinuierliche Rückgang seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Beides hängt eng mit der Beschäftigungsstruktur des Dorfes zusammen, da außer der ständigen Land- und Forstwirtschaft im 19. Jahrhundert Bergbau, Metallverarbeitung und die Eisenbahn Arbeitskräfte erforderten; als in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Blütezeit des Siegerländer Erzbergbaus zuende ging und die Eisenbahn immer weniger Beschäftigte benötigte, näherten sich die Einwohnerzahlen wieder dem alten Stand.

Religion:

Die Struktur des kleinen Dorfes machte sich auch in der Konfessionszugehörigkeit bemerkbar. 1818 gab es 54 katholische Christen in Burgholdinghausen (entspricht 71% der Einwohner), aber nur 4 in den anderen Kreuztaler Dörfern (Quelle: Geschichte der Pfarrei St. Johannes). Die Holdinghauser gehörten zur katholischen Kirche in Rahrbach.
Der Grund für diesen Unterschied lag wohl zum Einen in der Nähe zum katholischen Sauerland, zum Anderen aber im starken Einfluss des Adelshauses, das am althergebrachten Glauben festhielt.
Erst im Laufe der letzten beiden Jahrhunderte vermischten sich Konfessionen.

Berufliche Gliederung der erwerbstätigen Personen von 1928:

BerufsgruppenErwerbstätige
 mw
Land- und Forstwirtschaft6 
Bergbau14 
Metallverarbeitung, Masch., App.5 
Baugewerbe1 
Verkehrsgewerbe4 
Häusliche Dienste 1
Lohnarbeit verschiedener Art1 
Maschinisten und Heizer1 
Kaufmännische Angestellte4 
Büroangestellte1 
Techniker aller Art1 
zusammen381
Bergbau und Erzverarbeitung ernährten damit mindestens 50% der Holdinghauser! Daher ist es kein Wunder, dass deren Niedergang zu einer "Auswanderungswelle" führte.

Altersaufbau der erwerbstätigen Bevölkerung von 1928:

AlterErwerbstätige
 mw
14-18 Jahre3 
19-21 Jahre31
22-25 Jahre1 
26-30 Jahre9 
31-40 Jahre9 
41-45 Jahre6 
46-65 Jahre6 
über 65 Jahre1 

Gliederung des Gemeindegebietes (in ha) von 1928:

(zum Vergleich der Nachbarort Littfeld)
NutzungBurgholdinghausenLittfeld
Ackerland16124
Wiesen10078
Viehweiden-29
Gartenland/Obstanlagen8-
Holzungen1216557
Öffentliche Wege, Gewässer2750
Haus- und Hofräume810
Gesamt:1375848
An dieser Aufteilung hat sich bis heute wenig geändert; der Wald war und ist das dominierende Element in Burgholdinghausen. Der Anteil der Wiesen geht weiter zurück, da kaum noch Landwirtschaft betrieben wird. Burgholdinghausen ist heute vor allem Holzlieferant (Forstverwaltung Burgholdinghausen) und - als Nebenprodukt - Naherholungsgebiet für das obere Littfetal.

Straßen- und Hausnummernverzeichnis, Stand Mai 1970

Original
Neue
Haus-
Nr.		EigentümerAlte
Haus-
Nr.
Annaweg Annaweg (Littfeld)
29Freigrundstück
31Freigrundstück
33Freigrundstück
34Hüttenhain & Skepeneit20
Burghodinghausen
1Woeste, Abrecht / Losse3
2Woeste, Albrecht/ Beerwerth, Erich2
3Woeste, Albrecht4
4Woeste, Albrecht/ Müller, Hans1
5Woeste, Albrecht / Blockhaus
6Woeste, Albrecht / Stähler5
A Trafostation
Müsener Straße
11Stadt Kreuztal
17Spies, AlbertBurgholdingh. 6
18Büro Westfalenwerk2 (St. Littf.)
23Woeste, Albrecht / Beerwerth, Joh.7
25Bahnhof2 (Stadtteil Littf.) 8
27Freigrundstück
28Freigrundstück
29Freigrundstück
30Müns, Lothar" 16
31Freigrundstück
32Freigrundstück
33Freigrundstück
Neue
Haus-
Nr.		EigentümerAlte
Haus-
Nr.
Müsener Straße (Forts.)
34FreigrundstückStadtteil Littf.
35Freigrundstück
36Freigrundstück
37Freigrundstück
38Schäl, Albrecht" 17
39Freigrundstück
40Freigrundstück
41Freigrundstück
42Thiel, Alfred" 18
43Freigrundstück
44Freigrundstück
45Freigrundstück
46Elsner, Fritz" 19
47Freigrundstück
48Freigrundstück
49Freigrundstück
50Freigrundstück
51Freigrundstück
52Schwanz, AlbertBurgholdingh. 2
53Freigrundstück
54Freigrundstück
55Freigrundstück
56Grosche, OswaldBurgholdingh. 21
57Woeste, Albrecht / GruchalskiGrube Heinrichsegen
58Wilhelm, HansGrube Altenberg
59Fuhr, Marie Ww.Grube Altenberg
60Woeste, Albrecht / Staschko, FranzGrube Viktoria
Bemerkungen zu den Häusern:
Müsener Str. 57: Das Haus wurde in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts abgerissen
Müsener Str. 60: Das Haus steht unter Denkmalschutz, ist aber seit einigen Jahren nicht mehr bewohnt

Links

Forstliches Versuchsflächenverzeichnis für das Land NRW - Forstverwaltung Burgholdinghausen
Feuerwehr-Einsätze:
Notfällung eines Baumes 31.07.2003
Waldbrand 18.04.2003